Das Chinesisch-Deutsche Institut für Rechtswissenschaft an der China Universität für Politik- und Rechtswissenschaft ist aus dem Forschungszentrum für Deutsches Recht am Institut für Rechtsvergleichung an der China Universität für Politik- und Rechtswissenschaft hervorgegangen und wurde im November 2002 neu aufgebaut. Es befindet sich auf dem Campus der Xueyuanlu-Straße in dem Haidian-Bezirk von Beijing. Es ist eine der Universität unmittelbar untergeordnete Forschungs- und Lehreinrichtung.
Das Institut hat sich zur Aufgabe gesetzt, den Kontakt und die Zusammenarbeit zwischen der chinesischen und deutschen Seite sowie zwischen der chinesischen und europäischen Seite in den Bereichen der juristischen Ausbildung, der Forschung und des Aufbaus des chinesischen Rechtssystems zu fördern und zu vertiefen. Das Institut setzt sich des weiteren auch dafür ein, den Dialog zwischen China und Deutschland sowie zwischen China und Europa zu den Fragen des Rechtsstaats voranzutreiben und die aus dem Dialog gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Das Institut bemüht sich ferner auch ständig darum, ausländische Erfahrungen für die Optimierung des chinesischen Rechtssystems und für den weiteren Aufbau eines Rechtsstaates nutzbar zu machen.
Das Institut verfolgt das Ziel, auf dem Gebiet der Rechtsvergleichung erfahrene und juristisch insgesamt besonders qualifizierte Fachleute heranzubilden, die sich nicht nur im Öffentlichen und Privaten Recht der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union auskennen, sondern die auch bereits sind in Deutschland oder in einem Mitgliedland der EU intensive Forschungen zu betreiben. Das Institut verspricht sich hierbei Absolventen, die sich nicht nur hohen wissenschaftlichen Ansprüchen und der juristischen Ethik verpflichtet fühlen, sondern die auch über den nötigen juristischen Impetus verfügen, um eine vielfältige und kreative Lehr- und Forschungsarbeit zu leisten und konkrekte Projekte durchzuführen.
Das Institut bietet zur Zeit einen Studiengang mit dem Abschluß "Magister" und ein Promotionsverfahren auf dem Gebiet der Rechtsvergleichung an. Bereits im September 2004 haben die ersten Magisterstudierenden ihren Studiengang aufgenommen. Bei dem Promotionsverfahren können die Doktoranden frei unter den Schwerpunkten der "Rechtsvergleichung", der "Rechtssystemsvergleichung" der "Vergleichung mit dem kontinental-europäischen Rechtssystem" oder der "Vergleichung mit dem anglosächsischen Rechtssystem" wählen. Die von dem Institut angebotenen Vorlesungen und Seminare befassen sich sämtlich mit den Lehr- und Forschungsgegenständen, die sich auf das Deutsches Recht und das Europarecht konzentrieren. Zu den für die Magisterstudierenden angebotenen Vorlesungen und Seminaren zählen zur Zeit "eine Einführung in die Rechtsvergleichung", "eine Einführung in das deutsche Zivilrecht", "Deutsches Handelsrecht", "Deutsches Sachenrecht", "Deutsches Schuldrecht", "Deutsches Verfassungsrecht", "Deutsches Verwaltungsrecht", "Deutsches Strafrecht", "Deutsches Strafverfahrensrecht", "Deutsches Zivilprozessrecht", "eine Einführung in das Europarecht", das "Deutsche und Europäische Wirtschaftsrecht",und künftig noch weitere Fächer. Als Studierende nimmt das Institut auch Berufstätige auf und außer den Studierenden des chinesischen Festlandes, auch solche aus Hongkong, Macau und aus dem Ausland. Die Ausbildungsdauer dauert im Normalfall ein Studienjahr oder ein Semester.
Zur Zeit gibt es am Institut insgesamt 15 ordentliche Professoren, außerordentliche Professoren und Gastprofessoren. Davon fungieren 8 als Betreuer von Doktoranden und 13 als Betreuer von Magisterstudierenden. Von diesen Lehrenden haben alle im Ausland studiert oder im Ausland als Gastprofessor gearbeitet. Ihre Forschungs- und Lehrgebiete umfassen Rechtsphilosophie, Rechtstheorie, Rechtssoziologie, Menschenrecht, Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Zivil- und Handelsrecht, Recht des geistigen Eigentums, Umweltrecht, Prozessrecht, Europarecht und Völkerrecht. Nach der Vereinbarung des Instituts mit fünf deutschen Partner-Universitäten, nämlich der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Universität Hamburg und der Universität Köln, werden seit September 2005 jedes Semester 2 deutsche Professoren oder Dozenten als Gastprofessoren am Institut arbeiten und an der Ausbildung der Magisterstudierenden teilnehmen. Jährlich sollen als dann 25 der bei der fachlichen und sprachlichen Prüfung erfolgreichen Studierenden des Instituts zu den deutschen Partner-Universitäten gesendet werden und in Deutschland für ein Jahr an Magisterprogrammen zur Erlangung eines Magistergrades teilnehmen. Die Studierenden, die gemäß den deutschen Studienplänen erfolgreich studiert und die Disputation über ihre Masterarbeit an der deutschen Partneruniversität mit Erfolg absolviert haben, erhalten einen deutschen Mastergrad.
Der Direktor des Chinesisch-Deutschen Instituts für Rechtswissenschaft ist Prof. Mi Jian. Das Büro des Instituts ist für die allgemeine Verwaltungsarbeit verantwortlich. Darüber hinaus steht die Bibliothek des Instituts Lehrenden wie Studierenden zur Verfügung.
Das Institut setzt sich für eine kontinuierliche Ausbildungsreform ein, wie es der guten Tradition gerade der China Universität für Politik- und Rechtswissenschaft entspricht. Diese Reformtradition ist einem individuellen Bildungsideal verpflichtet. Sie strebt des weiteren die Einführung neuer pädagogischen Methoden an. Sie erwartet außerdem von den Lehrenden und Studierenden echte und ernsthafte Wissenschaftlichkeit.
Ein herzliches Willkommen an alle Studenten, die mit hohen Idealen und großes Engagement im Inland und im Ausland studieren wollen!
Wir begrüßen von ganzen Herzen den intensiven akademischen Austausch und die erfreuliche Zusammenarbeit mit allen Gesellschaftsbereichen.
Anschrift:
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